Abstract: Im Zentrum Wiens sättigt die Erhellung der Nacht, am Stadtrand sinken die jährlichen Zuwächse, wäh-rend im Abstand von 36 Kilometern (Großmugl) die Nächte um 10 % pro Jahr heller werden.Der Gesamtaufwand der Wiener Lichtglocke liegt 2018 bei 37 MW. Der Verlauf von 2011 bis 2018 zeigt ein deutliches Lichtmaximum um 2014 und 2015. Danach stellen wir einen allmählichen Rückgang fest.Der Verlauf der Lichtglocke und noch deutlicher jener der Einzelstationen zeigt signifikante Schwankun-gen von Jahr zu Jahr. Zur Aufklärung der Ursachen, die weder astronomisch noch meteorologisch sind, wur-den monatliche Analysen des Lichtmessnetzes mit Daten des Luftmessnetzes der Wiener MA 22 kombiniert. Die natürliche Variation über das Jahr wurde genutzt, um Zusammenhänge zwischen den Monatsmedianen von Luftfeuchtigkeit und Feinstaub mit jenen der Globalstrahlungsdaten zu suchen.Von 2016 bis 2018 korrelieren die Globalstrahlungswerte mit der relativen Luftfeuchtigkeit und den Feinstaubwerten (PM10 und PM2,5). Die engste Beziehung besteht auf der Kuffner-Sternwarte, wo eine Verdoppelung der Luftfeuchtigkeit statistisch von einer Verzehnfachung der Globalstrahlung begleitet wird. Die gefundenen Relationen sind über einen Faktor 100 in der Globalstrahlung äußerst robust und die Koeffizienten der Relationen sind an allen Stationen sehr homogen.Damit stehen gut bestimmte Zusammenhänge zwischen der Luftgüte und dem Zustand der klaren Atmo-sphäre zur Verfügung. Das wird es erlauben, Lichtmessnetze auf Standardatmosphären zu beziehen und damit eine wesentlich bessere Vergleichbarkeit der Daten zu unterschiedlichen Zeitpunkten herzustellen.- 130 Gigawattstunden Jahresaufwand für die Wiener Lichtglocke- 8 Jahre Vermessung der Lichtglocke zeigen Ansätze eines Rückgangs der Lichtflut- Mehr Feinstaub bewirkt überproportional mehr Lichtverschmutzung